Der Vogelsberg - Das größte

zusammenhängende Vulkangebiet

des europäischen Festlandes

Unser Vogelsberg ist ein erloschener Vulkan, der Sedimente eines Meeres von vor rund 50 bis 60 Millionen Jahren überdeckt. Die Ursache für seine Entstehung sind Krustenbewegungen, welche unter dem heutigen Vogelsberg zusammen trafen.

Die ersten vulkanischen Ausbrüche fanden vor rund 18 - 20 Millionen Jahren statt. Während seiner eruptiven Tätigkeit wurden aus zahlreichen Einzelvulkanen gewaltige Lavamengen ausgestoßen, die sich über eine Fläche von rund 2500 Quadratkilometern ausbreiteten. Erst vor etwa sieben Millionen Jahren dürfte der Vogelsberg erloschen sein.

Die nachfolgenden Eiszeiten, vor etwa 2,5 Millionen Jahren, haben das damalige Vogelsberggebiet stark verändert. Der "Zahn der Zeit", Hitze, Frost, Wasser, Eis und Wind, haben im Laufe der Jahrmillionen die Formen und Strukturen dieser Landschaft gestaltet und ihm die heutige Oberflächenform gegeben, von dem sich strahlenförmig eine Vielzahl von Bächen und Rinnsalen zu Tal schlängeln.

Lange Zeit war unser Vogelsberg wegen seines rauhen Klimas und seiner hohen Niederschläge nicht oder nur sehr schwach besiedelt. Erst etwa ab dem 5. Jahrhundert nach Christi Geburt änderte sich das grundlegend. Eine große Rodungs- und Siedlungsperiode setzte ein.

Die Inbesitznahme des Landes durch den Menschen gaben dem Vogelsberg sein heutiges Gepräge. Viele Laubwälder, in denen die Buche dominierte, wurden gerodet, das Land kam unter den Pflug und wurde für den Ackerbau nutzbar gemacht. Lediglich die Hochlagen, der heutige Oberwald, blieben wegen ihrer Unwirtlichkeit verschont. Ebenso die flachgründigen und unfruchtbaren Bergkuppen. Viele der schönen Vogelsbergdörfer entstanden in dieser Epoche.

Schauen wir heute von einem der vielen schönen Aussichtspunkte des Vogelsberges über die Landschaft, so sehen wir das Land wie einen bunten Flickenteppich, Wälder, Äcker und Wiesen, durch natürlich entstandene Hecken und Schutzpflanzungen gegliedert, liegen in buntem Wechsel mit freundlichen Dörfern, baum- und buschgesäumten Bächen, vor uns. Gerade diese reichgegliederte, vielfarbige Landschaft bietet auch heute noch einer artenreichen Pflanzen- und Tierwelt Lebensraum und Existenzgrundlage.

Um diesen sowohl für den Naturhaushalt als auch für den Menschen als Erholungsgebiet unverzichtbaren hochwertigen Lebensraum zu erhalten wurde bereits 1956 der Vogelsberg als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen und 1958 der Naturpark Hoher Vogelsberg geschaffen. Waldparkplätze und ein sehr großes Wanderwegenetz erschließen die so abwechslungsreiche, reizvolle Vogelsberglandschaft. Besonders wertvolle Lebensräume, wie zum Beispiel das Hochmoor, die Taufsteinkuppe, die Obermooser Seen und viele andere, wurden unter strengen Naturschutz gestellt, damit die Gebiete mit ihrem seltenen Artenreichtum auch der Nachwelt erhalten bleiben.

Erleben Sie diese einzigartige Landschaft aus der Perspektive einer Planwagenfahrt heraus.
 
  Und nun noch ein wenig Statistik:

Ergebnis ist ein Landkreis, der auf den ersten Blick von zwei gegensätzlichen statistischen Werten geprägt ist: Der Vogelsbergkreis ist mit 1459 Quadratkilometern der zweitgrößte Kreis Hessens, und gleichzeitig derjenige, der mit Abstand dünnsten Besiedlung. Während er von Hessens Fläche immerhin 7% einnimmt, repräsentiert er nur 2% der hessischen Einwohnerschaft. Noch deutlicher: In Hessen wohnen im Schnitt 282 Einwohner auf einem Quadratkilometer - im Vogelsbergkreis brauchen sich aber nur 82 Einwohner eine solche Fläche zu teilen.

Seite zuletzt geändert am: 29.08.2016 um 14:30 von E-Mail: webmaster@langlitz-it.de